Kind 17.05.2018 (Archiv)
Kindesmissbrauch im Stream
Kinder werden immer häufiger dazu genötigt und erpresst, sexuelle Handlungen an sich selbst live aus ihrem Zimmer zu streamen.Eine große Zahl von Opfern sind Mädchen, die anscheinend aus relativ wohlhabenden Verhältnissen stammen. Das zeigt ein aktueller Report der britischen Internet Watch Foundation (IWF).
In einem Zeitraum von nur drei Monaten konnte die IWF im vergangenen Jahr 2.082 Bilder und Videos von sexuellem Missbrauch aus Live-Streaming-Inhalten zuordnen. Davon zeigten 96 Prozent Mädchen und 98 Prozent der Kinder waren unter 13 Jahre alt: 69 Prozent der in dem Zeitraum gefundenen Darsteller in den Streams waren im Alter von elf bis 13 Jahren. Fast drei von zehn waren zudem jünger als zehn und das jüngste Opfer war gerade einmal drei Jahre alt.
Ganze 96 Prozent der Videos zeigten Kinder, die sich allein in einer häuslichen Umgebung befinden. Die IWF schlussfolgert daraus, dass Minderjährige gezwungen oder erpresst werden, ihren sexuellen Missbrauch über Webcams, Tablets und Handys live ins Internet zu übertragen. 'Diese neue Untersuchung zeigt einen besorgniserregenden neuen Trend beim Missbrauch von Kindern. Unsere jüngsten Daten zeigen, dass 'selbst produzierte' Inhalte mehr als ein Drittel der Berichte ausmachen, die der IWF gemeldet werden. Das ist eine alarmierende Zahl', betont Sarah Smith von der IWF.
In einigen Fällen wurden Kinder zur sexuellen Aktivität gezwungen, um Likes oder Kommentare von Zuschauern zu bekommen. In einem Fall, der in dem IWF-Bericht detailliert beschrieben wird, bezieht sich ein Kind, das sein Alter mit zwölf Jahren angegeben hat, auf 50 Zuschauer in seinem Stream. Nachdem es sich wiederholt der Webcam ausgesetzt hatte, erklärte es, dass die Übertragung gestoppt werden würde, wenn die User nicht anfangen würden, den Stream zu kommentieren oder zu liken, da es sich sonst nicht lohnen würde, weiterzumachen.
'Wir wissen, dass diese Information für die meisten Eltern erschreckend sein wird. Deshalb versuchen wir, Eltern, Betreuer und Fachleute, die mit Kindern arbeiten, vor dem potenziellen Missbrauch von Live-Streaming-Technologie durch Straftäter zu warnen', erklärt Susie Hargreaves von der IWF. Der von Microsoft finanzierte Bericht zeigt zudem, dass 40 Prozent der gefundenen Streams mit sexuellem Misbrauch als Kategorie A oder B eingestuft werden - das sind die schwerwiegendsten Kategorien.
Ihre Meinung dazu? Schreiben Sie hier!
#Jugendschutz #Kinder #Streaming
Newsticker per eMail oder RSS/Feed!
Auch interessant!
Behüter der Kinder waren unterwegs
Die BACA - Bikers against Child Abuse - haben am Wochenende ihren Weg von Wien aus angetreten. Hier sind ...
Games. Rauchen und Trinken
Videospiele wie 'Grand Theft Auto V' (GTA V), in denen häufig Alkohol und Tabak zu sehen sind, verleiten ...
Youtube und der Jugendschutz
Die speziell für jüngere Zielgruppen gedachte Kids-App von YouTube bringt Google zunehmend harte Kritik v...
Pornos im Netz mit 11?
Die Konsumenten von Sexfilmen im Internet werden immer jünger. Zwei Drittel der Elf- bis 13-Jährigen gebe...
Gina und Mia statt Zelda und Mario
Eine weitere Plattform wird mit den Helden eines Bereiches bespielt, der wahrscheinlich wichtiger für man...
Sexting hat positive Seiten
Nachdem die Medien Sexting lange verteufelt haben sehen einige Experten an der beliebten Form der erotisc...
Kinder- und Jugendschutz im Internet
Ein immer wieder interessantes Thema für Eltern: Wie kann man seine Kinder im Internet vor Gefahren und n...
Forum: Ihre Meinung dazu! Ins Forum dazu posten... |