Aktuell 14.05.2012 (Archiv)
Zu wenig Ressourcen für Europa
Fehlende Nachhaltigkeit in Produktion und Konsum lassen unseren Planeten immer mehr erkranken: Anderthalb Jahre braucht die Erde derzeit, um die in einem Jahr vom Menschen genutzten Ressourcen wieder neu zu schaffen.Blickt man allein auf die Industrieländer, fällt der Vergleich jedoch noch weit schlechter aus: Würden alle so leben wie die EU, wären sogar 2,66 Erden pro Jahr nötig. Das geht aus dem 'Living Planet Report' hervor, den die Umweltschutzorganisation WWF veröffentlicht hat.
Der alle zwei Jahre erhobene Index stellt den ökologischen Fußabdruck der Länder mit den verfügbaren Ressourcen - der 'Biokapazität' - gegenüber. Nachhaltiger Konsum würde nur das verbrauchen, was die Erde bieten kann, nämlich zwölf Mrd. Hektar (ha) pro Jahr oder 1,8 ha pro Mensch. Derzeit verbraucht die Menschheit jedoch 18 Mrd. globale Hektar oder 2,7 ha pro Person, also das 1,52-Fache. Österreich (5,29 ha), die Schweiz (5,01 ha) und Deutschland (4,57 ha) liegen noch deutlich über diesem Durchschnitt, während sich Länder mit mittlerem Einkommen mit 1,92 ha, bei niedrigem Einkommen sogar mit 1,14 ha Verbrauch begnügen.
Hauptverursacher dieses enormen Raubbaus sind mit einem Anteil von 55 Prozent die Treibhausgase aus fossilen Brennstoffen wie Öl und Kohle. Dahinter rangiert mit 20 Prozent der Waldverlust durch Umwandlung von Wald in Weide- und Ackerland, der jährlich mit 130.000 Quadratkilometern - der gemeinsamen Fläche Österreichs und der Schweiz - voranschreitet. Gibt es künftig keinen strengeren Waldschutz, gehen bis 2050 weitere 2,3 Mio. Quadratkilometer Waldfläche verloren, rechnet der WWF vor. Doch auch die Überfischung wirkt sich empfindlich aus - heute fischt man fünfmal mehr als 1970.
Gemeinsam mit anderen Ursachen wie Umweltverschmutzung, Zerstören der Lebensräume oder Bioinvasoren hat der Klimawandel vor allem zum Artenverlust geführt: In den vergangenen 40 Jahren verschwanden 30 Prozent aller Arten des Planeten - in den Tropen 60 Prozent und an tropischen Flüssen sogar 75 Prozent - oder gingen zumindest empfindlich zurück. Die Spezies Mensch bekommt den Wandel unter anderem durch Wasserknappheit zu spüren: 500 Mio. leiden unter negativen Auswirkungen von Flussregulierungen, 900 Mio. fehlt sauberes Trinkwasser und 2,7 Mrd. haben keinen Zugang zu Sanitäranlagen.
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