Wie viel Taschengeld an Kinder geben?
Eine ewige Frage, die mitunter für Sprengstoff in der Familie sorgt und die auch selten absolut beantwortet werden kann. Doch es macht Sinn, sich hier Gedanken zu machen.Einerseits führt zu wenig Geld dazu, dass Kinder nicht lernen können, mit dem Ersparten umzugehen. Zu viel hat den gleichen Effekt. Und dann muss auch noch das soziale Umfeld betrachtet werden - einerseits muss sich das Kind in seiner Umgebung auch monetär bewegen können (je nach Bedürfnissen gibt es durchaus Bedarf an frei verfügbarem Geld), andererseits sollte es im Rahmen dessen bleiben, dass auch andere Gleichaltrige erhalten.
Taschengeld: So viel sollen Kinder bekommen
Geld sollte nicht unbegrenzt vorhanden sein. Experten raten zu einer wöchentlichen Zahlung (später auch monatlich, wenn die Kinder sparen lernen), die sich am Alter orientiert. Eine einfache Formel sind zwei Euro pro Lebensjahr im Monat. Die inflationäre Progression bei einem solchen Rechenmodell ist mit dem Alter begrenzt, was Diskussionen erspart.
In diesem durchaus der Realität entsprechenden Beispiel müssen Kinder ihre Freizeit-Ausgaben selbst decken. All das, was nicht ohnehin von den Eltern kommt, muss selbst betritten werden - größere 'Anschaffungen' erfordern ein Sparen.
Das erhalten Kinder als Taschengeld
Es gibt verschiedenste Untersuchungen zum Taschengeld, die aber ähnliche Ergebnisse haben (je nach Rechenmodell). Man kann davon ausgehen, dass Kinder mit 5 bis 6 Jahren beginnen, Taschengeld zu beziehen (3 bis 10 Euro im Monat). Mit 10 Jahre sind heute 15 Euro im Monat drin, ab 12 schon 20 Euro. 15jährige erhalten im Durchschnitt 30 Euro, mit 17 sind es 45 und mit 18 bereits 70 Euro.
Wichtig in der Erziehung ist, dass mehr Geld vorhanden ist, als für das Notwendige ausgegeben werden muss. Wenn ein Kind Essen in der Schule vom Taschengeld bezahlen muss, dann darf das natürlich nicht damit erschöpft sein. Mit dem verbleibenden Geld muss sich in realistischer Zeit das ausgehen, was das Kind gerne ersparen will. Alle zwei Monate ein Game für die Konsole, hin und wieder fortgehen - die Wünsche können unterschiedlich sein, das Taschengeld muss angepasst sein. Bei Geschwistern ist Fairness natürlich auch wichtig - die Faustregel oben mit dem Alter kann hier helfen.
Disziplin
Kinder werden auch bei ausreichendem Geld nach mehr verlangen, das ist sicher. Hier ist Disziplin und das Lernen von Sparen wichtig. Dabei kommt es heute weniger auf das Geld in der Hand an, Kinder können auch mit Kreditkarten (Prepaid-Karten sind optimal!) oder Bankomatkarten lernen, umzugehen. Ab etwa 10 Jahren sollte man ohnehin zur Überweisung schreiten, um den Umgang mit Banken und Konten lernen zu lassen.
Geld verstehen? Und schenken?
Ab sechs Jahren verstehen Kinder in etwa, was der Wert von Geld ist - können diesen also einschätzen und die Größenordnungen verstehen. Dann kann auch der Beginn des Geldwunsches bei Geschenken kommen, was man durchaus respektieren kann, wenn das zu kaufende Wunschziel auch von den Eltern unterstützt wird.
Dabei ist es besser, eher mehr in den Bereich des Kindes und dessen Entscheidungsgewalt zu geben. Wird etwa das Handy von den Eltern bezahlt, sind Abos und Spielereien schnell genutzt. Muss das Handy aus dem (dann größeren) eigenen Budget bezahlt werden, stellt sich für das Kind die Frage, ob es lieber den neuesten Klingelton oder etwas anderes mit seinem Geld bezahlt. Das muss dann auch respektiert werden (selbst wenn es der Klingelton ist), lernt aber das Sparverhalten.
Taschengeld ist bis zur Selbstversorgung (Job) üblich. Ferialjobs und kleine Hilfstätigkeiten ind er Familie zur Aufbesserung des Budgets der Kinder sind natürlich willkommen - auch das lernt den Wert des Geldes. Gut verdienende Eltern sollten übrigens nicht mehr Taschengeld geben, sonst ist der Lerneffekt beim Kind gering. Als Strafe darf aber das Taschengeld auch nicht gekürzt werden, sonst können Kinder ihr Einkommen nicht planen. Ist das Geld vor dem neuen Taschengeld verbraucht, darf es aber auch keinen Vorschuss oder Bonus geben, sonst ist der Lerneffekt auch dahin.
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