Aktuell 14.10.2010 (Archiv)
Wolf Science Center in Ernstbrunn
Am 21. Oktober 2010 wird das Wolf Science Center (WSC) zur Erforschung der geistigen Leistungen und der Kooperationsfähigkeit von Wölfen und Hunden im niederösterreichischen Ernstbrunn eröffnet. Die Universität Wien unterstützt das Projekt.Unter der Leitung der ForscherInnen Kurt Kotrschal,
Friederike Range und Zsófia Virányi von der Universität Wien entstand ein weltweit einzigartiges Zentrum mit neuen Forschungsansätzen und ausgezeichneter Tierhaltung. Wölfe sind wie Menschen hochsoziale Wesen und kooperieren bei der Jagd, bei der Aufzucht von Jungen und beim Verteidigen des Reviers. 'Wahrscheinlich deshalb wurde der Wolf in Form des Hundes zum engsten tierischen Begleiter des Menschen. Daher ist
es besonders interessant, zu erforschen, wie klug Wölfe sind – wie sie ihre geistigen Fähigkeiten einsetzen, wie sie ihre Zusammenarbeit organisieren und wie sich Wölfe von Hunden unterscheiden', erklärt Kurt Kotrschal, Professor am Department für
Verhaltensbiologie der Universität Wien und einer der Initiatoren des Wolf Science Center.
Für ihre Forschung benötigen die WissenschafterInnen kooperative Wölfe und Hunde, die nach gleichem Muster aufgezogen und trainiert werden. 'Durch Beobachtung alleine ist es unmöglich, auf die geistigen und psychischen Mechanismen der Tiere zu
schließen. Daher arbeiten wir derzeit mit elf gut trainierten und kooperativen Timberwölfen sowie vier Hunden, die wie Wölfe aufgezogen und trainiert werden', sagt Kotrschal. In zwei Jahren sollen es bereits 20 Wölfe und ebenso viele Hunde sein. Die
Wölfe, darunter 'Kaspar' und 'Nanuk', hören auf ihre Namen, beherrschen etwa 20 unterschiedliche Kommandos und können an der Leine geführt werden.
Das Wolf Science Center wurde vor drei Jahren als Verein von Kurt Kotrschal vom Department für Verhaltensbiologie sowie Friederike Range und Zsófia Virányi vom Department für Kognitionsbiologie der Universität Wien gegründet – WissenschafterInnen
mit jahrelanger Erfahrung in Verhaltens- und Kognitionsforschung an Affen, Hunden, Vögeln und Wölfen. Sie forschen zu den biologischen Wurzeln der Kooperation beim Menschen ebenso wie zu Grundlagen für die Beurteilung von wildlebenden Wölfen und zum
Konfliktmanagement zwischen Wölfen und Menschen.
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