Hund 06.06.2024
KI kann Hundebellen übersetzen
Forscher der University of Michigan haben mithilfe von Künstlicher Intelligenz (KI) und maschinellem Lernen eine Software zur Übersetzung von 'Hundesprache' entwickelt.Der Algorithmus kann demnach unterscheiden, ob ein Hund aggressiv bellt oder lediglich zum Spielen auffordert. Selbst Alter, Geschlecht und Rasse lassen sich anhand des Bellens bestimmen, sagen die Forscher.
'Durch die Verwendung von Sprachverarbeitungsmodellen, die ursprünglich für menschliche Sprache trainiert wurden, eröffnet unsere Forschung ein neues Fenster, wie wir die daraus gewonnenen Erkenntnisse nutzen können, um die Nuancen von Hundebellen zu verstehen. Es gibt so viel, was wir noch nicht über die Tiere wissen, die diese Welt mit uns teilen. Fortschritte in der KI können unser Verständnis der tierischen Kommunikation revolutionieren, und unsere Ergebnisse deuten darauf hin, dass wir nicht mehr bei Null anfangen müssen', so Forschungsleiterin Rada Mihalcea.
Eines der Haupthindernisse für die Entwicklung von KI-Modellen, die Tierstimmen analysieren, ist der Mangel an öffentlich verfügbaren Daten. Während es zahlreiche Ressourcen und Möglichkeiten zur Aufzeichnung menschlicher Sprache gibt, ist es schwieriger, solche Daten von Tieren zu sammeln. 'Sie müssen in freier Wildbahn passiv aufgezeichnet werden oder, wie im Falle von Haustieren, mit Erlaubnis der Besitzer', unterstreicht Artem Abzaliev, Doktorand in Informatik und Ingenieurwissenschaften.
Die Forscher haben einen Datensatz mit den Stimmen von 74 Hunden unterschiedlicher Rassen, unterschiedlichen Alters und verschiedenen Geschlechts genutzt, die sie in vielen Situationen aufgezeichnet hatten. Neben der Etablierung menschlicher Sprachmodelle als nützliches Instrument zur Analyse der Tierkommunikation - was Biologen, Tierverhaltensforschern und anderen zugute kommen könnte - hat diese Forschung wichtige Auswirkungen auf den Tierschutz.
Das Verständnis der Nuancen des Bellens von Hunden könnte die Art und Weise, wie Menschen die emotionalen und physischen Bedürfnisse von Hunden interpretieren und auf sie reagieren, erheblich verbessern und potenziell gefährliche Situationen verhindern, so die Forscher. Das Modell lasse sich möglicherweise auch auf andere Tiere übertragen.
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